Liegerad ohne Plan

Vor mittlerweile über einem Jahr begann ich mit der Konstruktion eines Liegerads, weil mir eine Idee im Kopf rumschwirrte, die ich unbedingt ausprobieren musste. Es sollte im Prinzip ein Python Liegerad werden, nur andersrum, mit starrem Vorder- und lenkbarem Hinterrad. Da ich nur begrenzte Mittel zur Verfügung hatte, musste es aus Stahl gebaut werden und der Sitz sollte ein mit Stoff bespanntes Gestell werden. Ein Spenderrad hatte ich noch: Spenderrad

Ein kommerzielles CAD Programm habe ich nicht und in FreeCAD konnte ich mich bisher noch nicht so richtig einfuchsen, so blieb es also bei zwei Handskizzen mit groben Maßen und Winkeln. Ich wusste auch noch nicht, wie die genauen Maße sein müssen, damit es mir dann am Ende auch passt und ich unternahm deshalb ein paar grobe Messungen auf dem Sofa. Dann nichts wie los und Metall und Schweißgerät gekauft und völlig unerfahren mit dem Bau begonnen.

Die Rohre die einen starken Knick haben sollten, wurden geschlitzt, gebogen und anschließend verschweißt: Rohr geschlitzt und Gelenk

Haufen halbfertiger Teile: Haufen halbfertiger Teile

Als Lenkungsgelenk sollte der Einfachheit halber ein Tretlager genutzt werden, das heißt an eine Seite kommt ein Tretlagergehäuse und an die andere ein U-Stück an dass an die Tretlagerwelle geschraubt wird: Tretlagerhalterung Auf dem Bild ist zu erkennen, dass die Bleche oben und unten gedoppelt wurden mit Aussparungen für den Vierkant. Diese ist unten genau andersherum, so dass im belasteten Zustand die Achse auch ohne Schrauben durch Formschluss in der Halterung hält.

Das Gestell vom Sitz: Sitzgestell und die Bespannung wurde aus Segeltuch genäht, das ich noch von der Abdeckung des Piratenboots übrig hatte: Nähen an einer Schwingschiffchenmaschine

Und so sieht das ganze dann montiert aus, noch ohne Anbauteile: Roher Liegeradrahmen ohne Anbauteile und Räder

Anschließend kamen der Bezug und Räder dran, auch Kurbeln und Kette. Dabei sind mir gleich zwei Fehler aufgefallen, ich habe das Tretlager falsch herum eingeschweißt und die Kette schleift an der Kettenstrebe. Aber egal, für eine Probefahrt sollte es reichen. Das Reinsetzen war ziemlich wackelig, aber es hielt erstmal. Doch als ich versuchte loszufahren kam die böse Überraschung: Ich schaffte nur eine halbe Umdrehung und dann waren die Beine zu kurz. Ich hatte das Rad zu lang gebaut. Egal, das trifft sich gut, dann kann das Tretlager gleich richtig herum eingebaut und das Problem mit der Strebe gelöst werden.

Dann musste ich allerdings meinen Keller freiräumen und seitdem warted das Rad auf seine Vollendung.

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